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29.10.2020 | Glaskiste c/o ExRotaprint

The Power of Mourning: Decolonial Struggles and Queer Bodies

Live-Performances und Videopräsentation

Live-Performances von Bartolina Xixa und Carlos Motta in Zusammenarbeit mit Simon(e) Jaikiriuma Paetau und Isabel Gonzales Toro (Sounddesign) und Videopräsentation von Naomi Rincón Gallardo.

Dieses letzte Gathering der 11. Berlin Biennale möchte sich von den Vorstellungen von Tod und Trauer entfernen, die die westliche Philosophie und Kulturtheorie vermitteln. Vor dem Hintergrund einiger Beiträge zur 11. Berlin Biennale werden die Themen Tod, Trauer und Leben nach dem Tod aus einer queeren Perspektive beleuchtet. Normen werden kritisch betrachtet, Ontologien, Epistemologien, Ethiken sowie bio- und nekropolitische Agenden hinterfragt.

Für Indigene Völker war der Tod seit Beginn der kolonialen Eroberung stiller Begleiter des Lebens. Diese Tatsache nehmen die bei dieser Veranstaltung zusammen kommenden künstlerischen Interventionen zum Ausgangspunkt, um eine Kritik an jenen Diskursen über Tod und Trauer zu formulieren, die von heteronormativen Familienmodellen, chronologischen Lebensstilen, normativen intergenerationellen Beziehungen und „adäquaten“ Antworten auf biopolitische Regime von Gesundheit und Leben ausgehen. Im Mittelpunkt stehen die kulturellen Bindungen, die Indigene Völker in ihrem Verständnis von Trauer als kulturellem Ausdruck und Form des Kampfes bewahrt haben. In diesem Sinne erweitern diese Interventionen das Spektrum geschlechtlich-dissidenten Kampfes, als Körper, die über ihre Sterblichkeit hinaus Schlachtfelder des dekolonialen Widerstands bleiben.

Moderiert von Agustín Pérez Rubio