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13.12.2019 | 11. Berlin Biennale c/o ExRotaprint

exp. 2: Künstler*innengespräch von Virginia de Medeiros

Mit Lisette Lagnado

In ihren prozesshaften Untersuchungen durchbricht Virginia de Medeiros hegemoniale Erzählungen. Dabei verleiht sie vergessenen Geschichten Gehör und macht sie sichtbar. Sie nutzt Methoden der Kunst und des Dokumentarfilms, wie Verschiebungen, Partizipation und fanatsievolles Geschichtenerzählen. In ihrer Arbeit ist Medeiros nicht bestrebt, das Andere zu erfassen oder darzustellen, vielmehr schildert sie einzelne Aspekte von Identitäten oder Situationen, die eine unanzweifelbare Qualität annehmen. Die Künstlerin nutzt häufig Fotografie und Video, um Identitäts- und Subjektivitätsformen Sichtbarkeit zu verleihen, die historisch übergangen wurden, etwa Transgender-Menschen, Transsexuelle, Frauen oder Obdachlose. Ihre Arbeiten entstehen in einem intensiven immersiven Prozess, in dem sie sich mit ihrem Forschungsthema vertraut macht und sich auf diesen einlässt. Sie versucht, sich von einem ethnografischen Ansatz zu befreien, mögliche Vorurteile aufzuheben und Raum für Intimität und unerwartete Narrative zu schaffen.