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15.2.2018 | Freedom Corner, Uhuru Park, Nairobi

I’m Not Who You Think I’m Not #4: Chebomuren

Öffentliche Performance der School of Anxiety mit Awuor Onyango, Nyakallo Maleke und Sanyu Kiyimba-Kisaka

Die School of Anxiety (SoA) ist ein Projekt des Kurators und Kritikers Serubiri Moses im Rahmen der 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, das sich mit subjektiven Ängsten beschäftigt. Die zweite Ausgabe der SoA findet im Februar 2018 in Nairobi (KE) statt. Hier geht es um Angst vor der Trauer und vor ethnischer Subjektivität, die in jüngster Zeit die Erinnerungen in Kenia geprägt haben. Ebenso wie der Auftakt in Johannesburg (ZA) wird auch diese Ausgabe in Nairobi aus einem von Serubiri Moses geleiteten internen Workshop mit Awuor Onyango, Nyakallo Maleke und Sanyu Kiyimba-Kisaka und einem anschließenden öffentlichen Auftritt bestehen, diesmal in Form einer Performance im Rahmen von I’m Not Who You Think I’m Not am 15. Februar 2018 im Uhuru Park.

Teilnehmende Künstlerinnen

Awuor Onyango ist Autorin und bildende Künstlerin, die in Nairobi, KE, lebt. Sie hat an verschiedenen Workshops am Kuona Trust – Centre for Visual Arts in Kenya teilgenommen. Seit ihrer Teilnahme an der Ausstellung Sanaa für Nachwuchskünstler*innen im Rahmen der Kenya Art Fair – Wasanii Exhibition in Nairobi 2014 experimentiert sie mit Videokunst und Mischtechnik auf Papier sowie mit Bildhauerei. Zurzeit beschäftigt sie sich mit bewegungsausgelösten Videoinstallationen sowie mit dem Experimentalfilm als Medium zur Auseinandersetzung mit Verletzung, Scham und dem Unbehagen Schwarzer Weiblichkeit. Ihre Arbeiten Library of Silence (2016) und Limbe (2016) präsentierte sie im Rahmen des CHALE WOTE Street Art Festival (2016) in Accra, GH. Außerdem beteiligte sie sich an den Veranstaltungen im Rahmen des Nyege Nyege Festival (2016) in Jinja, UG; SHE (2016) im Sweet ‘Art in London, UK; sowie am Art @ The Bus Wkend (2016) in Nairobi, KE.

Nyakallo Maleke ist eine Multimediakünstlerin, die in Johannesburg, ZA, lebt. Ihre prozessorientierte Praxis besteht aus einer Erforschung von Zeit, Raum und dem sozialpolitischen Alltagsgefüge im Südafrika nach dem Erlangen der Unabhängigkeit. Installation, Video, Sound, Grafik sowie gefundene Gegenstände und Materialien werden eingesetzt, um die Gegenwart sowie ihre Bedeutungen und die Konsequenzen dessen, „was es bedeutet, am Leben zu sein“, neu zu denken. Ihre künstlerische Praxis bietet Räumen, die es häufig unmöglich machen, Existenzweisen in der Welt zu verhandeln, alternative „Wahrheiten“ an.

Sanyu Kiyimba-Kisaka, auch bekannt als Aganza, ist Autorin von Theaterstücke, Liedtexten und Gedichten, Tänzerin und Schauspielerin. Ihre ersten Gedichte schrieb sie bereits im Alter von sieben Jahren und 2011 gewann sie für ihr Gedicht A hand swing of disguised depravity (2009) den Babishai Niwe Poetry Award, UG. Nach ihrem Bachelorabschluss in Theaterwissenschaft und Psychologie an der New York University Abu Dhabi, AE, kehrte Kiyimba-Kisaka nach Uganda zurück, um ihre Schauspielkarriere fortzusetzen. Sie spielte die Hauptrolle in einer Reihe von Theaterstücken und Filmen, darunter in dem Film Faithful (2016) von Richard Nondo. Ihr Stück Black (2015), das sich mit Schwarzsein, race und Identität auseinandersetzt, gehörte 2016 zu den Highlights des Kampala International Theatre Festivals (KITF), UG. 2017 wurde ihre Kurzgeschichte Operation: Mother’s Bruises für das Afriwowri (African women writers) Literary Project ausgewählt (Veröffentlichung steht noch aus). Inspiriert durch drängende persönliche Fragen und Fragen zur Komplexität der Gesellschaft, widmet sich Kiyimba-Kisaka auch künftig der Regie, dem Schreiben und dem Schauspiel, in der Hoffnung, wichtige Problematiken zu verstehen oder zumindest aufzudecken.

Serubiri Moses

Serubiri Moses ist freier Autor und Kurator. Er lebt und arbeitet in Kampala, UG. Serubiri ist interessiert an übergeordneten Narrativen und wissenschaftlichen Vorgehensweisen, die über die Kunst hinausgehen. Derzeit ist er Mitglied des kuratorischen Teams der 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Er veröffentlichte Texte in How Institutions Think (CCS Bard und MIT Press) und in Recent Histories: Contemporary African Photography and Video Art (The Walther Collection und Steidl). 2017 und 2018 war Serubiri Mitglied des Auswahlkomitees für die Investec Cape Town Art Fair in Kapstadt, ZA. 2014 ko-kuratierte er mit einem von Gabi Ngcobo beratenen Team das Kampala Contemporary Art Festival (KLA ART). 2013 organisierte Serubiri die Radiodokumentation A History of Kadongo Kamu über die Geschichte von Musikaufnahmen in Uganda. Außerdem gab er das Onlinemagazin START – A Journal of Arts and Culture in East Africa heraus. 2011 schrieb Serubiri Kritiken für The New Vision, eine der führenden Tageszeitungen Ugandas. 2015 erhielt er ein Stipendium der Universität Bayreuth, DE, als Stadtschreiber. Er ist Alumni der Àsìkò International Art School am Centre for Contemporary Art in Lagos, NG. Seine Texte erscheinen in Chimurenga Chronic, Frieze, Manifesta Journal sowie in Africa is A Country.