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22.6.2018 | KW Institute for Contemporary Art, Berlin

I’m Not Who You Think I’m Not #10: Mangolo

Live-Lesungen und Präsentationen einer schwedisch-südafrikanischen Zusammenarbeit

Title in Transgression (Johannesburg) und TransAction Study Group (Stockholm)

Während der Apartheid wurden von diversen zivilen Initiativen heimlich Gelder von Europa nach Südafrika verschickt, um die dortige Anti-Apartheid-Bewegung und ihren Widerstand zu unterstützen. Von den 1970er Jahren bis in die frühen 1990er Jahre wurden im Zuge dessen Tausende Briefe zwischen Privatwohnungen in Südafrika und Europa hin- und hergeschickt, um die Geldtransfers zu decken. Diese Tarnbriefe dienten nicht nur als Behälter, um die Finanzhilfen zu überbringen. Indem sie ganz alltägliche Geschichten erzählen, dokumentieren sie gleichzeitig auch die Auswirkungen politischer Geschichte auf persönliche Erfahrungen.

Der Briefaustausch zeigt die Anti-Apartheid-Kämpfe aus einer privaten Perspektive. Er beinhaltet die Narrative einer Gruppe, die von Historiker*innen lange Zeit weitgehend vernachlässigt wurde: von einzelnen Menschen, die in den Kämpfen für die Demokratie in Südafrika nicht unbedingt öffentlich in Erscheinung traten und anerkannt wurden – und doch bedeutende historische Zeugnisse vom Einfluss und den Auswirkungen der Apartheid auf ihr Leben und ihre Gemeinschaften hinterlassen haben.

Mangolo – Live-Lesungen und Präsentationen einer Zusammenarbeit von Title in Transgression (Johannesburg, ZA) und TransAction Study Group (Stockholm, SE) – nimmt diese Briefe als Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit Fragen des politischen Widerstands, der Geschichtsschreibung und der transnationalen Hilfe, aber auch für eine kritische Betrachtung der Möglichkeiten, Widersprüche und Begrenzungen in der Umsetzung des Konzepts von Solidarität.

Mangolo ist entstanden in Zusammenarbeit und mit Unterstützung von: Tensta konsthall, Projektinitiator, und als Teil der Serie The Eros Effect: Art, Solidarity Movements and the Quest for Social Justice; the Royal Institute of Art, Artistic research and development funding, Stockholm (RIA) und Iaspis - Swedish Arts Grants Committee's International Programme for Visual and Applied Artists.