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10.6.2012 | Sehitlik Moschee, Berlin

Führung über den Neuen Garnisonsfriedhof – ein Einblick in Berliner Geschichte

Stadtführung mit Bernd Langer

Führung über den Neuen Garnisonfriedhof: Soldatengräber, NS-Kultstätten, Gefallene für die Republik und islamische Begräbnisstätte – ein Querschnitt durch die Berliner Geschichte.

Erst 50 Jahre nachdem 1813 die Lazarett-Toten der Befreiungskriege gegen Napoleon in einem Massengrab begraben worden waren, legte man am Columbiadamm den Neuen Garnisonfriedhof an. Im Laufe der Zeit entstanden hier eine erstaunliche Zahl von militärischen Ehrenmalen, aber auch Ruhestätten, welche die politischen Auseinandersetzungen in der Weimarer Zeit dokumentieren. Hier befindet sich das Grab eines Reichsbanner-Mannes, der 1925 bei Auseinandersetzungen mit Rechtsradikalen getötet wurde, genauso wie der Grabstein für einen HJ-Angehörigen, den man in der NS-Zeit zu einem „Blutzeugen“ heroisieren wollte. Außerdem befand sich auf diesem Friedhof die alten Türkischen Begräbnisstätte (Sehitlik = Friedhof im Sinne von Ehren- oder Heldenfriedhof). Nach deren Erweiterung und dem Neubau der Sehitlik-Moschee 2005, entstand am Columbiadamm, „die“ Berliner Moschee. Weshalb der islamische Einfluss in diesem Areal immer bestimmender wird.

Insgesamt stellt der Neue Garnisonfriedhof ein sehr interessantes Stück Berliner Kulturgeschichte dar und bleibt durch Demonstrationen am Volkstrauertag (Heldengedenktag) oder Anschläge auf die Moschee, in der aktuellen Politik präsent.