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14.6.2014 | Haus am Waldsee, Berlin

Crawling Doubles. Colonial Collecting and Affect: On Entomophilia: Bugs, bees, and registers

Podiumsdiskussion mit Mathieu Kleyebe Abonnenc, Julien Bondaz und Anna-Sophie Springer

Mathieu Kleyebe Abonnenc in Zusammenarbeit mit Lotte Arndt und Catalina Lozano

Bei den zahlreichen, bis in die 1960er Jahre stattfindenden kolonialen Sammlungsexpeditionen stellten naturkundliche Spezimen ein ebenso wichtiges Ziel für Sammlerinnen und Sammler dar, wie die Artefakte menschlicher Gesellschaften. Die gesammelten Insekten, Vögel und Tiere wurden benannt und klassifiziert, und es überrascht wohl kaum, dass viele ForscherInnen und Reisende der Kolonialzeit solchen Exemplaren ihren eigenen Namen zuschrieben. Heute finden wir in den langen Reihen der Schaukästen in Naturkundemuseen deshalb Insekten, die "Stanleyi", "Griaulei" oder auch "Abonnenci" heißen. Jedoch verliert die binäre Unterscheidung von Natur und Kultur maßgeblich ihre Grundlage, wenn das der Natur zugeschriebene "Andere" plötzlich den eigenen Namen trägt... Die Teilnehmer*innen dieser Diskussionsveranstaltung – ein Künstler, ein Wissenschaftler und eine Kuratorin – hinterfragen den Charakter naturkundlicher Präparatesammlungen.

Crawling Doubles. Colonial Collecting and Affect ist eine vierteilige Diskussionsreihe, die im Rahmen von Mathieu Kleyebe Abonnencs Projekt organisiert wird. Das höchst umstrittene Feld der kolonialen Sammlungen erfordert eine kontinuierliche Untersuchung über die jeweiligen Disziplingrenzen hinweg. In diesem Zusammenhang werden in den vier Veranstaltungen eine Reihe von Fragen diskutiert und das kritische Gespräch zwischen Künstler*innen, Researcher, Aktivist*innen und Kulturwisschenaftler*innen gefördert, um analytische Methoden und Ansätze zu justieren.