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28.6.2012 | KW Institute for Contemporary Art, Berlin

Am I a good artist?

Vortrag und Performance von Antanas Mockus

Die politische Praxis von Anatanas Mockus, dem ehemaligen Bürgermeister von Bogotá, basiert auf etwas, was er als “Sub-Kunst” bezeichnet. In Kolumbien der Mitte der 1990er Jahre – einer Zeit der Feindschaft, des Blutvergießen und des Drogenhandels – schuf Mockus eine gewaltfreie, performative Politik der Bilder und Gesten. Sein Programm der bürgerlichen Kultur (Cultura ciudadanana), die auf einer Selbsterziehung der Bürger durch Spiele und inszenierte Situationen basiert, führte zu einem deutlichen Rückgang der Mordrate während seiner beiden Amtszeiten als Bürgermeister. Mit diesem Ansatz hat er effektiv die übliche Politik eingestellt, den rationalen Diskurs destabilisiert, ein Ende der Hassreden und bürokratischer Herrschaft verpasst. In der letzten Präsidentenkampagne in Kolumbien hat er seinen Opponenten gebeten, die Kampagne für ihn zu gestalten. Als Künstler-Politiker und Teilnehmender an der 7. Berlin Biennale hat er versprochen, dass sollte die Mordrate in Mexico nicht runtergehen, so erklärt er sich als gescheiterter Künstler.