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6.4.2008 | Arsenal Kino, Berlin

The Feature

Filmvorführung mit Michel Auder

Laut Vorspann ist The Feature ein "its life movie". Und als Erzählfilm keine Darstellung der Wahrheit: "Which seem to be real and is real and not real", sagt Michel Auder zu Beginn des Films.
 Über 40 Jahre hinweg hat Auder etwas gemacht, was man Auder'sche Videoreportagen nennen könnte. Es sind weder Tagebuchfilme, wie die von Jonas Mekas, noch ist es Cinéma Verité im Sinne von Shirley Clarke. Videobilder, die durch ihren Alterungsprozess an eigenwilliger Schönheit gewonnen haben, zeigen Fragmente eines Lebens mit Freunden. Aus 5.000 Stunden Material ist, ähnlich wie bei Warhol, aber frei von glamouröser Inszenierung, eine Welt voller Stars entstanden. Mekas, Clarke und Warhol haben Auders Leben begleitet. Und so haben sie neben den Exfrauen Viva und Cindy Sherman, sowie Alice Neel, Taylor Mead, Philippe Garrel, Brigid Berlin und anderen Auftritte in dieser Autobiografie, die im großen Stil Underground-Geschichte erzählt.
Gemeinsam mit Andrew Neel hat Auder sie in die Gegenwart geholt, idiosynkratisch eingebettet in eine Krankengeschichte, die (vielleicht) tödlich endet. Ein Kunstgriff? Die Wahrheit? Eine narrative Versuchsanordnung zur Rettung des Selbst? Könnte sie doch Licht auf das Leben eines Mannes werfen, dessen groß angelegter Narzissmus die Alltagswelt zu einer Oper des Reichtums macht und ein Begehren weckt, das verstört, aber echt ist.

Text von Stefanie Schulte Strathaus