Das Balázs Béla Studio (BBS) wurde 1961 von den Absolventen der ungarischen Filmakademie in Budapest gegründet, der sogenannten "goldenen Generation" ungarischer Filmemacher, zu denen Pál Gábor, Sándor Sára und Oscar-Preisträger István Szabó gehören. Das BBS war als Werkstatt für junge Filmschaffende gedacht, um ihnen den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern, doch später zog es die verschiedensten Künstler, Schriftsteller und Musiker der lebendigen Untergrundszene und politischen Opposition an. Die frühen Werke dieser jungen professionellen Filmemacher lassen den Einfluss der Nouvelle Vague und des Cinéma Vérité mit seinem Gespür für das Dokumentarische erkennen. Die Budapester Schule genannte Dokumentarfilmbewegung, die Fiktion und Sozialdokumentation vereinte, entwickelte sich ebenfalls innerhalb des BBS, unter der Beteiligung international gefeierter Filmemacher wie Béla Tarr.
Eine neue Phase hat 2006 mit der Zusammenarbeit zwischen dem BBS und der Mûcsarnok/Kunsthalle Budapest begonnen, die das Archiv in Form einer DVD-Bibliothek und DVD-Editionen der Fachöffentlichkeit zugänglich machen wird.
Die Filme wurden von Lívia Páldi (Kuratorin, Schriftstellerin), Miklós Erhardt (Künstler, Schriftsteller) und Sebestyén Kodolányi (Filmemacher, Geschäftsführer der BBS Foundation) ausgewählt.
Dieser Abend wird präsentiert von U-TURN Quadrennial for Contemporary Art in Zusammenarbeit mit der 5. Berlin Biennale als Teil des Kooperationsprojektes Opening Hours.