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24.4.2008 | Arsenal Kino, Berlin

Vorher und Nachher: Sergej Eisenstein und Kira Muratova

Filmvorführung mit einer Einführung von Anders Kreuger

Zwei russische Filme von sehr unterschiedlichen Autoren mit sehr unterschiedlichen Methoden. Ein Diptychon des sowjetischen Geistes "vor und nach" der versprochenen kommunistischen Zukunft, die durch politische Kontrolle aller Aspekte des Lebens erreicht werden sollte. Die Generallinie von Sergej Eisenstein (1898–1948) aus dem Jahr 1928 erzählt eine "lineare" und "tonale" Geschichte von kollektivem Willen und technischem Fortschritt zu einer Zeit, da Kollektive und Kolchosen für den Großteil der russischen Bevölkerung, die Bauern, noch eine "freiwillige" Option waren. Das asthenische Syndrom von Kira Muratova (geboren 1934) aus dem Jahr 1989 hat man als einen der größten Filme der Perestroika-Jahre zum Ende des sowjetischen Experiments gerühmt. Eisensteins sorgfältig arrangierte Geschichten sind längst implodiert, und Muratovas Figuren treiben durch die unerträglich öde und raue Wirklichkeit des zerfallenden Realsozialismus.

Die Vorführung wird in Zusammenarbeit mit der Lunds Konsthall in Schweden organisiert. Mit einer Einführung des Kurators Anders Kreuger. Dieser Abend wird präsentiert von U-TURN Quadrennial for Contemporary Art in Zusammenarbeit mit der 5. Berlin Biennale als Teil des Kooperationsprojektes Opening Hours.