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29.4.2008 | KW Institute for Contemporary Art, Berlin

Hypnagogia

Vortrag von Joachim Koester

Hypnagogie ist definiert als Zustand zwischen Wachsein und Schlaf oder, anders ausgedrückt, als Träumen im Wachzustand. Eine Theorie über diesen Sonderzustand besagt, dass, wenn der frontale Kortex (der mit dem logischen Denken und der Wahrnehmung einer wohldefinierten "Außen"-Welt assoziiert wird) durch Schlaf, tiefe Entspannung oder Trance gehemmt ist, während ein Minimum an Kortikalreiz bestehen bleibt, es möglich wird, das Bewusstsein anderer Teile des Gehirns zu erfahren und zu beobachten. Obwohl der hypnagoge Zustand gemeinhin mit der esoterischen Terminologie von Astralreisen und Out-of-Body-Erfahrungen in Zusammenhang gebracht wird, ist es aufschlussreich, den Zustand als Modell oder Schwelle zu betrachten, als einen Punkt, an dem verdrängte Geistmaterie, imaginäre Topografien und andere Ideen körperlich werden, während sie in die Kultur einsickern. In seinem Vortrag geht Joachim Koester auf diese und andere Ideen der (geheimen) Geschichte des Bewusstseins ein und demonstriert verschiedene Zugänge zu den immer flüchtigen "astralen" oder subtilen Welten.