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9.5.2008 | Akademie der Künste (Hanseatenweg), Berlin

Cop Talk

Projektpräsentation von Chris Evans

Damit die Polizei eines Landes effektiv ist, muss sich in deren Belegschaft die Demografie der Gesellschaft widerspiegeln. Vielleicht ist es nicht zu vermeiden, dass die Mitglieder von Künstlergemeinden bei der Polizei unterrepräsentiert sind. Als Reaktion hat der Künstler Chris Evans Stellvertreter von nationalen Polizeibehörden eingeladen, an europäischen Kunsthochschulen Einführungskurse zu halten, in denen sie Karrieremöglichkeiten aufzeigen und die Studenten ermutigen, der Truppe beizutreten. Einerseits kratzt die Arbeit sanft an dem Idealismus von Kunsthochschulen – denn letztlich ist es nur ein kleiner Prozentsatz der Kunst-und Designstudenten, der später im Kunstsektor Karriere macht. Andererseits wird der implizite Kontrast zwischen Berufen mit einer offensichtlichen gesellschaftlichen Funktion (Polizist) und solchen, denen man diese gemeinhin abspricht (Künstler), aufgezeigt. Doch am Ende geht es bei der Idee, den Künstler zur Polizeitruppe zu bringen, darum, ob nicht berufsfremdes und kreatives Denken die Kreativität, Gedankenproduktion, Werte und Ethik in den unerwartetsten Bereichen der Gesellschaft bereichern könnten.