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Nomaduma Rosa Masilela

Strange Attractors

Das kuratorische Publikationsprojekt Strange Attractors von Nomaduma Rosa Masilela vereint Beiträge von Künstler*innen und Archivmaterial.

Es ist eine Übung in Ungewissheit und eine Suche nach analogen Strategien des Opaken. Die Projekte innerhalb von Strange Attractors befassen sich mit Vorstellungen von Kosmologien, zwischen-menschlichen Beziehungen und Größenverhältnissen; sie reflektieren unsere instabilen persönlichen Kosmologien und immer neuen Epistemologien – Resultate der zarten Bande, die unsere Beziehungen aufrechthalten und bestimmen. Strange Attractors (sowohl die Publikation als auch der Raum) ist der Versuch, Verbindungen herzustellen und eine Anerkennung der unsichtbaren diskreten Gesten, die seltsam indiskrete Auswirkungen haben können. Viel Spaß mit beidem.

Mit Beiträgen von Adrijana und Kristina Gvozdenović; Audre Lorde; Beau H. Rhee mit Christophe Kihm und Dr. Myungchull Rhee; Devin Kenny; Isaiah Lopaz; Joelle Mercedes; Mame-Diarra Niang; Mattie Brice, Robin Yang und Jen Aprahamian; Mildred Thompson; Octavia Butler; Patrice Renee Washington; Rosa Luxemburg und Temitayo Ogunbiyi.

Die Publikation ist im Onlineshop erhältlich.

Die Publikation wurde designed von Nontsikelelo Mutiti und and Zofia Klajs. Die Tapete des Leseraums wurde designed von Ebba Fransén Waldhör, Courtesy Ebba Fransén Waldhör, KARL DIETZ VERLAG BERLIN/Herbarium Rosa Luxemburg. Das Projekt dankt Gabi Ngcobo, Jeanette Gogoll, und Yvette Mutumba.

ADRIJANA UND KRISTINA GVOZDENOVIĆ

Referat Na Temu: Slijedimo se vašim sjajnim Primjerom (Seite 14-24)
Adrijana Gvozdenović ist eine Künstlerin, die notiert, spricht, schreibt und sammelt. Sie interessiert sich für anekdotische und periphere Kunst, Konventionen des Ausstellungsmachens, künstlerische Motivation und für Verantwortung im Kontext von Kunst und Kunstpolitik insgesamt. Sie forscht am künstlerischen Forschungszentrums a.pass in Brüssel, BE, und arbeitet für das ISU – Institute of Contemporary Art Montenegro in Cetinje, ME.

Kristina Gvozdenović hat einen Master in japanischer Soziolinguistik mit dem Schwerpunkt Beziehungen zwischen Sprache, Gender und Kultur. Nach Abschluss ihres Studiums nahm sie an einer Studiengruppe Diskursanalyse an der Kanto Gakuin Universität in Yokohama, JP, teil. Ihr besonderes Interesse gilt den semantischen Aspekten von Denken und Sprache sowie den diskursiven Formen und kognitiven Komponenten von Kulturen. Sie lebt und arbeitet in Podgorica, ME.

AUDRE LORDE

June 21, 1984, Berlin (Seite 53)
Audre Lorde (1934–1992) war eine der bedeutendsten Schwarzen amerikanischen Autor*innen, Feminist*innen/Womanist*innen und Aktivist*innen des 20. Jahrhunderts. Wichtige Themen in ihrer Lyrik und Prosa sind die Bürgerrechte, Feminismus und die Erforschung und Artikulation der Identität Schwarzer Frauen. Sie war eine engagierte Lehrerin und bildete Koalitionen und solidarische Bündnisse mit afrodeutschen, afroniederländischen, südafrikanischen Frauen und Frauen aus Saint-Croix. Sie war eine der Mitgründerinnen von Kitchen Table: Women of Color Press. Sie hat Gedichte, Belletristik, Tagebücher und Essays veröffentlicht, unter anderem The Cancer Journals (1980, deutsch: Krebstagebuch, 1984), Zami: A New Spelling of My Name (1982, deutsch: Zami. Eine Mythobiographie, 1992) und Sister Outsider (1984).

BEAU H. RHEE MIT CHRISTOPHE KIHM UND DR. MYUNGCHULL RHEE

Horizon Dot Series (I-V) und andere (Seite 69-87)
Beau H. Rhee ist Künstlerin, Designerin und Pädagogin. In ihrem Studio Atelier de Geste erforscht sie Konzepte von Gestik, Körper und Raum mit verschiedenen Medien wie Performance, Zeichnung, Objekte, Duft und Textilien. Kollaborative Arbeit bildet die Grundlage für die soziale Praxis des Studios, haptische, materielle Erfahrungen verbinden den Körper mit den Sinnen, dem Ökosystem und dem Raum. Sie unterrichtet als Adjunct Professor an der Parsons School of Design, New York, US.

Christophe Kihm ist Professor an der Geneva School of Art and Design (HEAD – Genève) in Genf, CH.

Dr. Myungchull Rhee ist Professor am Biologischen Institut der Hochschule für Biowissenschaften und Biotechnologie der Chungnam Nationaluniversität in Daejeon, KR.

DEVIN KENNY

NE2C (No es tu culpa) (Seite 211-216)
Devin Kenny ist interdisziplinärer Künstler, Musiker und freier Kurator. Er produziert insbesondere Internet-Arbeiten, in denen er Social-Media-Elemente nutzt, um Machtstrukturen zu erforschen und zu unterlaufen, sowie Popmusik mit Bezügen zu Kunst und Kunstgeschichte. Er zog von der South Side von Chicago, US, zunächst nach New York, US, um an der Cooper Union zu studieren, dann weiter nach Los Angeles, US, um an der University of California seinen MFA zu machen. Derzeit lebt er in Houston, US.

EBBA FRANSÉN WALDHÖR

Wallpaper, Strange Attractors, 3 ½ in den KW Institute for Contemporary Art
Ebba Fransén Waldhör ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Designerin. Ihre recherchebasierte Praxis untersucht soziale und kulturelle Implikationen der Materialität und Ausdrucksformen von Textilien. Sie entwickelt außerdem in Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Autorinnen, Raumkonzepte für Live-Performances.

ISAIAH LOPAZ

T-Shirt Diarist (Seite 159-189)
Isaiah Lopaz ist Autor und Künstler aus Los Angeles, US, und lebt in Berlin, DE. Mit den Mitteln der Collage, Fotografie und von „kuratierten Gesprächen“ setzt er sich in seinen Arbeiten vor allem mit Race und Rassismus, afrikanischer und afrodiasporischer Geschichte sowie mit den Erlebnissen und Erfahrungen von Menschen auseinander, die sich als Schwarz und Queer identifizieren. Aktuell arbeitet er intensiv an einem Stück mit dem Titel Things that Rhyme in English Don't Rhyme in German.

JOELLE MERCEDES

Several Collisions in an Origin: I become the whale, I wail (Seite 124-139)
Joelle Mercedes ist ein Afro descendiente del Bronx. Als Multimediakünstler arbeitet er vor allem mit Collage, Video, Sound, Performance und Molding. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit der Entfaltung und Neuordnung von Herkünften durch die Manipulation von nichtlinearen Narrativen, Fassaden, Umgebungen, Zeit, Essen und Improvisation. Er besuchte das School of the Art Institute of Chicago (SAIC), US, als Merit Scholar.

MAME-DIARRA NIANG

Dolorosa (Seite 57-67)
Mame-Diarra Niang ist eine autodidaktische Künstlerin und Fotografin. Aufgewachsen ist sie in der Republik Côte d’Ivoire, Senegal und Frankreich. Gegenstand ihrer Arbeit ist die Erforschung der „Territorialen Plastizität“. Niang war kürzlich im Fifth-Floor Space von Stevenson Johannesburg, ZA, zu einem Arbeitsaufenthalt mit dem Titel Black Hole eingeladen. Der Aufenthalt war in Form eines "Laboratoriums" angelegt, in dem sie mit Videotechnik als Medium und Forschungsinstrument arbeitete, um den Begriff des Labors zu ergründen.

MATTIE BRICE, ROBIN YANG UND JEN APRAHAMIAN

Destroy All Men (Seite 191-205)
Mattie Brice ist eine in New York, US, lebende Spiel- und Gamedesignerin, Kritikerin und queere Aktivistin. Sie experimentiert mit Narrativen und Erfahrung in digitalen und analogen Spielen, und arbeitet daran, die Systemlogik von Games aufzubrechen. Sie hat die Queerness and Games Conference mitgegründet.

Robin Yang ist Produktmanagerin und Designforscherin, lebt in San Francisco, US, und produziert Spiele, interaktive Bücher, Papierblumensträuße und Websites.

Jen Aprahamian ist Vollzeit-Softwareentwicklerin und -Ingenieurin, Gelegenheits-Romanautorin und Mitglied der General Assembly Teaching Faculty in Los Angeles, US.

MILDRED THOMPSON

A Female Landscape (Seite 28-52)
Mildred Thompson (1936– 2003) war eine erfolgreiche amerikanische Künstlerin, die zahlreiche abstrakte Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen geschaffen hat. In ihrer künstlerischen Laufbahn war sie darüber hinaus auch in den Bereichen Creative Writing und Journalismus, Filmkunst, Musik und digitale Medien aktiv, außerdem war sie eine engagierte Pädagogin. Sie wurde in Jacksonville, US geboren, studierte erst an der Howard University in Washington, D.C., US, später an der Brooklyn Museum Art School, US, und an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK), DE. Sie lebte in Washington, D.C., US, New York, US, Hamburg, DE, Düren, DE, Paris, FR, und zuletzt in Atlanta, US. Thompson interessierte sich für Physik und Astronomie, ihre Kunst transzendierte sowohl die Trends der Kunstwelt als auch die vorherrschenden Narrative von Generation, Race und Gender.

NOMADUMA ROSA MASILELA

Strange Attractors (Seite 10-12; 141-148; 219-221)
Nomaduma Rosa Masilela ist Künstlerin, Autorin und Kunsthistorikerin. Sie ist Teil des kuratorischen Teams der 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Derzeit schreibt sie am Institut für Kunstgeschichte und Archäologie der Columbia University in New York, US, an ihrer Dissertation zum Thema Kunst im öffentlichen Raum und Performancekunst im Dakar der 1980er Jahre. Sie interessiert sich für das Unheimliche, Absurde und Dissonante in der Kunst, für die Praxis und Strategie des kollektiven Arbeitens sowie für das Ambivalente in der Produktion von Geschichte und Identität. Aufgewachsen ist sie in Łódź, PL, und Los Angeles, US.

NONTSIKELELO MUTITI

Grafikdesignerin von Strange Attractors
Nontsikelelo Mutiti ist eine in Simbabwe geborene interdisziplinäre Künstlerin und Pädagogin. Sie hat am Zimbabwe Institute of Vigital Arts (ZIVA) Multimediakunst auf Diplom studiert und dann an der Yale School of Art, New Haven, US, ihren Master of Fine Arts mit Schwerpunkt Grafikdesign erworben. Ihre künstlerische Arbeit überschreitet die Grenzen zwischen Kunst, Design und öffentlichem Engagement. Sie interessiert sich für das Buch in seiner Gestalt als zeitbasiertes Medium, das eine Sequenz impliziert und auch auf der physischen Ebene mit dem Betrachtenden kommuniziert. Mutiti unterrichtet derzeit als Assistant Professor Grafikdesign an der Virginia Commonwealth University, Richmond, US.

OCTAVIA BUTLER

Journal Entries, 1978 und 1988 (Seite 158; 190)
Octavia Butler (1947– 2006) war eine erfolgreiche amerikanische Schriftstellerin. Butler wurde in Pasadena, US geboren und studierte zunächst am Pasadena City College, US, später an der UCLA Extension in Los Angeles, US. Sie schrieb, gegen den Wunsch ihrer Mutter, die wollte, dass sie Sekretärin wird, ließ sich auch trotz anfänglicher Schwierigkeiten nicht vom Schreiben abbringen, und wurde schließlich mit dem MacArthur Fellowship („Genie-Preis“) ausgezeichnet. In ihren Romanen trifft Science Fiction auf afroamerikanischen Spiritualismus, wichtige Themen sind Race, Gender und Macht. Zu ihren erfolgreichsten Buchveröffentlichungen gehören unter anderem eine Reihe von Romanen, die als die Patternist-Serie (1976–1984) bekannt wurden, außerdem Kindred (1979, deutsch: Vom gleichen Blut, 1983), Parable of the Sower (1993, deutsch: Parabel vom Sämann, 1999) sowie Parable of the Talents (1998).

PATRICE RENEE WASHINGTON

Unoriginals (Seite 93-103)
Patrice Renee Washington ist eine in New York, US, lebende Künstlerin aus Chicago, US. Sie hat an der Metropolitan State University of Denver, US, ihren BFA und an der Columbia University in New York, US, ihren MFA in Visual Arts erworben. In ihrer vorwiegend bildhauerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit der Identitäts- und Selbstkonstruktion durch Objekte und Signifikanten.

ROSA LUXEMBURG

Ausgewählte Seiten des Herabariums (Seite 5-9; 25-27; 54-56; 88-91; 149-156; 207-210; 222-225)
Rosa Luxemburg (1871– 1919) war eine polnisch-deutsche marxistische Theoretikerin, feministische Philosophin, Wirtschaftswissenschaftlerin, Anti-Kriegs-Aktivistin und revolutionäre Sozialistin. Sie wurde im polnischen Zamość geboren, wo allerdings die Gedenktafel, die dort seit vielen Jahren an sie erinnerte, vor kurzem von ihrem Geburtshaus entfernt wurde. 1893 hatte Rosa Luxemburg, in Opposition zu der ähnlich nationalistischen Politik der damaligen Polnischen Sozialistischen Partei, die Zeitung Sprawa Robotnicza gegründet. Später gründete sie zusammen mit Karl Liebknecht den Spartakusbund (der aus der ursprünglichen „Gruppe Internationale“ hervorging) und während der deutschen Novemberrevolution die Zeitung Die Rote Fahne. Sie wurde wegen ihrer politischen Aktivitäten immer wieder inhaftiert und verbrachte mehrere Jahre in Gefängnissen, unter anderem in Posen und Breslau (1916 bis 1918). Im Gefängnis schrieb sie weiter, veröffentlichte auf illegalen Wegen ihre Aufsätze, in denen sie sich für die proletarische Revolution einsetzte, und erhielt Blumen von Besucher*innen und Freund*innen.

TEMITAYO OGUNBIYI

You will find playgrounds among palm trees (Seite 105-122)
Temitayo Ogunbiyi ist eine bildende Künstlerin, deren besonderes Interesse der Kreation von zeitgenössischen Kommunikationskanälen gilt. In ihrer künstlerischen Erforschung von Botanik, menschlichem Schmuck und Mustern wie Textilien, menschlichen Gewohnheiten und Wiederholungsgesten arbeitet sie mit verschiedenen Zeichen-, Stoff-, Collage- und Installationstechniken. Ogunbiyi wurde in Rochester, US, geboren, studierte an der Princeton University in New Jersey, US, und erwarb später ihren Master an der Columbia University in New York, US. Derzeit wohnt sie in Lagos, NG.

ZOFIA KLAJS

Strange Attractors (Poster); Vergissunsnicht mit Nomaduma Rosa Masilela (Seite 227)
Zofia Klajs ist Grafikerin, Plakatgestalterin und Druckgrafikerin und lebt in Warschau, PL. Derzeit promoviert sie an der grafischen Fakultät für Graphik der Akademie der Bildenden Künste Warschau, PL. Zuvor war sie Fulbright Visiting Researcher und Kosciuszko Foundation Short Term Scholar an der Parsons School of Design, New York, US. Sie erforscht die reiche Geschichte der polnischen Plakatkunst, die sie weiterführt, und reist viel, um ihre Erkenntnisse mit Anderen zu teilen.