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Schinkel Pavillon

Ettore Sottsass: In Ogni Stanza C’è Il Fantasma del Sesso / In Every Room There is the Ghost of Sex

Kuratiert von Lili Reynaud-Dewar

2.–18.5.2008

Im Gegensatz zu Minimalismus und Eleganz der meisten modernen Design-Objekte bewegten sich die Arbeiten des Architekten und Designers Ettore Sottsass oft an den Grenzen des „guten Geschmacks“. Meist in Kooperation mit Herstellern von Keramik, Haushaltsartikeln, Möbeln oder Büromaschinen entstanden humorvolle Produkte an der Grenze des ästhetisch Erträglichen. Seine oft monumentalen Möbel waren zum Beispiel mit einer Plastikschicht bezogen und mit nervösen Mustern gesprenkelt. Insbesondere in den Jahren von Memphis, einem sich in den 1980er Jahren gegen alles Traditionelle profilierenden Mailänder Designkollektiv, verfolgte Sottsass die Idee, Massenprodukte auf dem internationalen Markt anzubieten.

Lili Reynaud-Dewar hat wiederholt ihre Quellen in den Schriften und Möbeln von Sottsass gefunden. Sottsass plante, an dieser Ausstellung mitzuwirken, bevor er Ende 2007 verstarb. Aus dem Mangel an direktem Austausch entwickelte Reynaud-Dewar dieses Projekt. In Konzentration auf Sottsass’ Arbeitsphase der 1960er und 1970er Jahre schuf sie einen Hintergrund für seine Objekte, während einige seiner Texte an den Scheiben des Schinkel Pavillon angebracht waren. Die repetitiven Texte reflektierten die Objekte, die sich selbst vervielfältigen ohne zusammen zu passen, so dass die gesamte Ausstellung ein Gefühl der Deplatziertheit und absurden Ironie vermittelte. Reynaud-Dewar begriff Sottsass' Texte als Ausdruck seiner Designkonzepte.

In der Ausstellung wurden sechs Ultrafragola Spiegel, zwölf Prototypen für Bürostühle und ein Superbox Schrank gezeigt, die Sottsass zwischen 1968 und 1971 entwarf.