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Schinkel Pavillon

Janette Laverrière: La lampe dans l'horloge

Nairy Baghramian und Janette Laverrière

21.3.–6.4.2008

Die Designerin Janette Laverrière produziert seit 1936 Spiegelobjekte. Im Gegensatz zu früheren Arbeiten hat die Künstlerin in den vergangenen Jahren Werke produziert, die keinem konkreten Auftrag oder externen Vorgaben folgen. Der Funktionswert dieser Spiegel ist gering und tritt gegenüber einem für den Großteil des zeitgenössischen Designs untypischen Beziehungs- und Verweisreichtum in den Hintergrund. Jungle (2003) etwa besteht aus einem Spiegel, der eigentlich viel zu klein ist, als dass man sich darin betrachten könnte, aber in einen übergroßen Rahmen gefasst ist. Oft verwendet Laverrière für ihre Objekte Bezugspunkte aus der Literatur, so bei Sourire (2001), dessen Form auf den breiten lachenden Mund der Grinsekatze aus Lewis Carrolls Alice im Wunderland verweist, während bei Cocteau (1989) auf der Innenseite des aufklappbaren Deckels ein Zitat des gleichnamigen Autors angebracht ist. Aufgrund des Deckels und der literarischen Referenz erinnert diese Arbeit zugleich an ein Buch und an ein Amulett. Auf ähnliche Weise sind viele von Laverrières Arbeiten als Hommage konzipiert, beispielsweise La Commune, hommage à Louise Michel (2001), die mit ihren Einschusslöchern in der aufklappbaren Blende an die blutigen Aufstände um die Pariser Kommune von 1871 und eine ihrer Schlüsselfiguren, die Anarchistin und Feministin Louise Michel, erinnert.

Im Rahmen der 5. Berlin Biennale wurden Laverrières Spiegel im Schinkel Pavillon an einem von Laverrière und Nairy Baghramian konzipierten Ausstellungseinbau präsentiert. Im Inneren des Einbaus befand sich eine Regalkonstruktion mit einer kleinen Bibliothek. Die große Bedeutung der literarischen Verweise wurde im Ausstellungsdesign betont, während die Hängung der Spiegel an der Außenseite deren Charakter als "Interior"-Design hinterfragte.