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Nov. 2025

Vasyl Cherepanyn, Kurator der 14. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst; Foto: Diana Pfammatter

Vasyl Cherepanyn ist Kurator der 14. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

Die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst freut sich sehr, die Ernennung von Vasyl Cherepanyn zum Kurator der 14. Berlin Biennale bekanntzugeben. Die 14. Berlin Biennale findet im Sommer 2027 statt.

Vasyl Cherepanyn ist Kurator und Wissenschaftler und arbeitet in und zwischen Kunst, politischer Philosophie und sozialen Bewegungen. Seine Arbeit beschäftigt sich häufig mit der Region Osteuropa nach dem Ende der Sowjetunion und verfolgt das umfassende Anliegen, Kunst und ihre Öffentlichkeiten sowie künstlerische Programme im aktuellen Wandel Europas zu verorten. Hieran anknüpfend wird Cherepanyn sein Konzept für die 14. Berlin Biennale aus der sozio-politischen und kulturellen Landschaft der Stadt Berlin heraus entwickeln:

„Die Berlin Biennale in die Zukunft zu denken und sie in der Gegenwart zu kuratieren bedeutet für mich, sich voll und ganz einer Zukunft der Kunst und ihrer Vermittlung innerhalb der Stadt zu widmen und aus ihrer sozialen Kontextualisierung in diesem Prozess zu lernen. Als Inbegriff der Zeit nach dem Fall der Berliner Mauer birgt die Berlin Biennale die Möglichkeit, eine Art von Öffentlichkeit zu schaffen, die nicht nur künstlerisch oder akademisch, sondern aus gesellschaftspolitischer Notwendigkeit heraus begründet ist. Für mich basiert dieser Ansatz insbesondere auf Erfahrungen aus der Arbeit in der Ukraine, und er ist gerade jetzt notwendig, da uns der koloniale Krieg Russlands in ganz Europa mit den drängendsten Fragen unserer Zeit konfrontiert.“ (Vasyl Cherepanyn)

Vasyl Cherepanyn wurde von einer internationalen Findungskommission einstimmig als Kurator der 14. Berlin Biennale vorgeschlagen. Die Kommission bestand aus sieben internationalen Expert*innen für zeitgenössische Kunst: Akiko Miki (Direktorin, Naoshima New Museum of Art / Internationale künstlerische Leiterin, Benesse Art Site Naoshima), Emma Enderby (Direktorin, KW Institute for Contemporary Art, Berlin), Julia Grosse (Strategische Beratung und Konzeptentwicklung, Gropius Bau, Berlin / Mitbegründerin, Contemporary And (C&) / Dozentin, Universität der Künste Berlin), Marina Naprushkina (Künstlerin, Berlin), Marta Kuzma (Kuratorin / Professorin für Kunst, Yale School of Art, Yale University, New Haven), Nicola Trezzi (ehemaliger Direktor und Kurator, CCA Tel Aviv-Yafo / Kurator, Pinacoteca Agnelli, Turin) und Pablo José Ramírez (Kurator, Hammer Museum, Los Angeles).

Axel Wieder, Direktor der Berlin Biennale, zur Ernennung von Vasyl Cherepanyn: „Ich danke den Mitgliedern der Findungskommission ganz herzlich für ihre Expertise und ihre professionelle Arbeit während des gesamten Auswahlverfahrens. Vasyl Cherepanyn bringt eine besondere Perspektive mit für die 14. Berlin Biennale, nicht nur aufgrund seines geografischen Hintergrunds, sondern auch wegen seines kuratorischen Ansatzes, der sich auf kollektive künstlerische Unternehmungen konzentriert, die tief in aktuellen sozialen Kontexten und ihren urbanen Umgebungen verwurzelt sind. Das gesamte Team der Berlin Biennale und ich heißen Vasyl Cherepanyn herzlich willkommen. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!“

Vasyl Cherepanyn wurde in Iwano-Frankiwsk in der Ukraine geboren und lebt derzeit in Berlin. Cherepanyn hat in Philosophie promoviert und lehrt an verschiedenen internationalen Universitäten, darunter an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Nationalen Universität Kyjiw-Mohyla-Akademie, am Institute for Advanced Studies of the Political Critique in Warschau, an der Universität Helsinki, der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und am Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald der Universität Greifswald. Er ist Mitbegründer und Leiter des Visual Culture Research Center (VCRC), einer Plattform für die Zusammenarbeit zwischen akademischen, künstlerischen und politischen Communities. Das VCRC organisiert die Kyiv Biennial und ist Gründungsmitglied der East Europe Biennial Alliance (EEBA). Cherepanyn gehört zum kuratorischen Team der Kyiv Biennial 2025, die aktuell im Museum of Modern Art in Warschau, im M HKA – Museum of Contemporary Art Antwerpen, im Dnipro Center for Contemporary Culture, im Dovzhenko Centre in Kyjiw und im Lentos Kunstmuseum Linz stattfindet und 2026 mit einer Ausstellung und einem Live-Programm in den KW Institute for Contemporary Art abgeschlossen wird. 2024 ko-kuratierte er die Kyiv Perenniale bei Between Bridges, der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) und der Prater Galerie in Berlin. Er ko-organisierte weitere Ausgaben der Kyiv Biennial wie Allied (2021), Black Cloud (2019), The Kyiv International (2017) oder The School of Kyiv (2015) und kuratierte unter anderem das öffentliche Programm Armed Democracy auf der Biennale Warschau (2022), die Ausstellung Hybrid Peace im Stroom Den Haag (2019), The European International an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam (2018) und Global Protest an der Open University of Maidan (2013). Er ist Herausgeber von Publikationen wie Gesellschaft der Front – Ein Guidebook zur Kyiv Perenniale (nGbK, 2025), ’68 NOW (Archive Books, 2019) und Guidebook of the Kyiv International (Medusa Books, 2018) und war von 2011 bis 2014 Mitherausgeber der ukrainischen Ausgabe des Magazins Political Critique.

Die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten in Berlin statt. Seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1998 hat die Berlin Biennale es sich zur Aufgabe gemacht, mit experimentellen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogrammen namhaften Kurator*innen einen Freiraum zu schaffen und mutige künstlerische wie politische Positionen vorzustellen. Die Berlin Biennale erkundet internationale künstlerische Entwicklungen der Gegenwart, die Verborgenes und Unbekanntes greifbar machen. Jede Ausgabe bringt Künstler*innen, Theoretiker*innen und Interessierte aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft zusammen und eröffnet so einen Dialog mit den Bewohner*innen der Stadt.

Sept. 2025

Die 13. Berlin Biennale endet nach 95 Tagen und 47 Veranstaltungen

Am vergangenen Sonntag, den 14. September 2025, ging die 13. Berlin Biennale mit über 130.000 Besucher*innen zu Ende. Unter dem Titel das flüchtige weitergeben zeigte die Ausstellung an vier Orten in Berlin über 170 Arbeiten von mehr als 60 Künstler*innen. Mehr als die Hälfte dieser Werke wurde eigens für die Berlin Biennale produziert. Zu den Ausstellungsorten zählten die KW Institute for Contemporary Art, die Sophiensæle, der Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart und das ehemalige Gerichtsgebäude Lehrter Straße. Die 13. Berlin Biennale hat zudem das ehemalige Gerichtsgebäude Lehrter Straße als Ort für künstlerische Produktion etabliert.

Der Titel der Ausstellung spielt auf die Fähigkeit von Künstler*innen an, im Angesicht legislativer Gewalt in Unrechtssystemen ihre eigenen Gesetze zu definieren, in einer gegebenen historischen Situation in Gesten und Handlungen Klarheit zu finden und diese weiterzugeben.

47 Veranstaltungen unter dem Titel Encounters sowie fugitive acts, nicht angekündigte Interventionen, öffneten den Raum der Ausstellungen für unerwartete und ephemere Akte und Begegnungen zwischen Künstlerinnen und Besucherinnen.

Sept. 2024

Laufzeit und Website der 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

Die 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst findet vom 14. Juni bis 14. September 2025 statt und wird von Zasha Colah kuratiert. Als Assistenzkuratorin heißt das Team der 13. Berlin Biennale Valentina Viviani herzlich willkommen. Die Ausstellungen und das Programm der Berlin Biennale sind in den KW Institute for Contemporary Art, ihrer Gründungsorganisation, sowie an weiteren Orten der Stadt zu erleben.

In ihrer Arbeit als Kuratorin und Autorin untersucht Zasha Colah künstlerische Vorstellungskraft sowie künstlerische Akte des zivilen Ungehorsams unter Bedingungen andauernder Repression.

Colah zu den Prämissen der nächsten Berlin Biennale: „Die starke Präsenz von Füchsen im Berliner Stadtbild ist einer der Ausgangspunkte dafür, die 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst als Erkundung von Flüchtigkeit zu denken. Die Begegnung mit Stadtfüchsen wurde von Poet*innen als Erfahrung der Präsenz, eine Drehung auf der Stelle, ein kurzes Innehalten in der Gegenwart des Fuchses beschrieben. Die Sinne begegnen etwas Anderem, ohne mit assoziativen Gedankenketten oder Vorurteil zu reagieren. Diese Begegnung hat weniger mit einer menschlichen Identifikation mit dem Fuchs zu tun, als vielmehr mit einem Gefühl von Gleichheit mit dem Fuchs.“

Mehr erfahren Sie ab sofort auf der Website der 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst.

Das visuelle Erscheinungsbild der kommenden Berlin Biennale wurde von Enver Hadzijaj entwickelt. Hadzijajs Designpraxis orientiert sich an konzeptstarken Ansätzen und künstlerischem Ausdruck. Für die 13. Berlin Biennale hat Hadzijaj eine visuelle Identität entworfen, die sich durch die Begegnung von strenger Typografie, die an bürokratischen Schriftverkehr erinnert, und flüchtig-zeichnerischen Kürzeln auszeichnet.

13.berlinbiennale.de


Jun. 2024

Eröffnung Sommerprogramm in den KW Institute for Contemporary Art, Berlin, 2023, Foto: David von Becker

Open House und Abschiedsfest für Krist Gruijthuijsen & Gabriele Horn

6. Juli 2024, 19 bis 22 Uhr

KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69
10117 Berlin

Freier Eintritt – first come, first serve
Keine vorherige Anmeldung notwendig


Anlässlich des bevorstehenden Abschieds von Krist Gruijthuijsen als Direktor der KW Institute for Contemporary Art und Gabriele Horn als Direktorin der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst laden die KW und die Berlin Biennale zum sommerlichen Open House und Fest im Hof mit Live DJ-Set, Bars und freiem Eintritt zu den Ausstellungen in die KW ein. Wir freuen uns auf neue und alte Bekannte, Nachbar*innen, Freund*innen, Weggefährt*innen und Kolleg*innen. Come early, stay late!​

Gabriele Horn hat die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst seit 2002 geleitet, während sie von 2004 bis 2016 zugleich Direktorin der KW Institute for Contemporary Art war. Insgesamt zehn Ausgaben der Berlin Biennale hat sie verantwortet, während Gabriele Horn neben der lokalen wie internationalen Verankerung und Vernetzung der Berlin Biennale wesentlich für deren institutionelle Stabilität gesorgt hat. Unter ihrer Leitung wurde die Berlin Biennale, deren erste Ausgabe 1998 zunächst bloße Behauptung war, ab der vierten Edition und der damit einhergehenden Förderung der Kulturstiftung des Bundes als kulturelle Spitzeneinrichtung Deutschlands zur künstlerisch-programmatischen Realität der Stadt.

Krist Gruijthuijsen leitete seit seinem Amtsantritt im Juli 2016 als Direktor die KW Institute for Contemporary Art. Seine kuratorischen Vorstellungen haben in den letzten Jahren entscheidend zur Diversifizierung des Programms der KW beigetragen, während sein Engagement für diskursive Formate zudem eine stärkere lokale und internationale Vernetzung der KW mit sich brachte. Unter Gruijthuijsens Leitung konnten die KW ihre internationale Bedeutung, die Besucher*innenzahlen und ihre finanziellen Ressourcen erheblich steigern. Das Programm hat zahlreiche historische und zeitgenössische künstlerische Positionen aufgegriffen und gestärkt. Gemeinsam mit seinem kuratorischen Team verantwortet Krist Gruijthuijsen noch bis Ende des Jahres das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm des Hauses.

Die KW werden seit dem 15. Mai 2024 von Emma Enderby geführt. Axel Wieder tritt am 1. August 2024 die Nachfolge von Gabriele Horn als Direktor der Berlin Biennale an.


Mit Unterstützung der KW Freunde, von Preußenquelle, Fratelli Branca Distillerie und des Weingut Isegrim.

Mai 2024

Axel Wieder und Gabriele Horn, Foto: Victoria Tomaschko

Axel Wieder wird neuer Direktor der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

Axel Wieder, bisheriger Direktor der Bergen Kunsthall, wird neuer Direktor der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Die Auswahlkommission unter dem Vorsitz von Katharina Grosse hat sich am 22. April 2024 einstimmig für Wieder als Nachfolge von Gabriele Horn entschieden. Wieder übernimmt das Amt zum 1. August 2024 und steuert fortan die Geschäfte in Vorbereitung auf die 13. Berlin Biennale, die von Zasha Colah kuratiert wird und von Juni bis September 2025 stattfindet.

Axel Wieder, neuer Direktor der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst:

„Die Berlin Biennale ist eine der herausragenden experimentellen Plattformen für zeitgenössische Kunst weltweit – sie macht neue kuratorische Ansätze und künstlerische Positionen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und hat sich dabei ihre kritische Perspektive stets bewahrt. Ich freue mich sehr darauf, zusammen mit einem fantastischen Team diese Traditionen und die kulturpolitisch versierte, visionäre Arbeit von Gabriele Horn fortzusetzen. Es ist mir ein Anliegen, die Berlin Biennale weiterhin gegenüber der Stadtgesellschaft zu öffnen, Kollaborationen zu entwickeln und ihr Verhältnis zum Standort Berlin neu zu bestimmen. Dabei sehe ich den langfristigen Projektprozess des Biennale-Modells als wichtige Qualität, die es ermöglicht, in inhaltliche Auseinandersetzungen und Dialog zu investieren.“

Axel Wieder studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität zu Köln. Seit 2018 ist er Direktor der Bergen Kunsthall, wo er zusammen mit dem Team ein weithin beachtetes interdisziplinäres Programm mit internationaler Ausrichtung und lokaler Verankerung produziert, das Ausstellungen, Liveprojekte und ein breites Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm umfasst. Zuvor war Wieder Direktor von Index – The Swedish Contemporary Art Foundation in Stockholm (2014-2018) sowie Programmleiter des Arnolfini in Bristol (2012-2014). Von 2010 bis 2011 verantwortete er das Programm von Ludlow 38, Goethe-Institut in New York, von 2007 bis 2010 war Wieder künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart. 1999 gründete er gemeinsam mit Katja Reichard und Jesko Fezer die Buchhandlung und Diskursplattform Pro qm in Berlin. Wieder hatte Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Kunstakademien inne, unter anderem an der Bauhaus-Universität Weimar und der Zürcher Hochschule der Künste; er publiziert in Zeitschriften und Anthologien.

In seiner Arbeit fokussiert Wieder auf die Geschichte und Theorie von Ausstellungen, von Architektur und sozialem Raum, sowie auf Fragen der politischen Repräsentation. Seine Tätigkeit erweitert erfolgreich den Arbeitsbereich von Institutionen hin zu offeneren Räumen, in denen Kunst in ihrer Verbindung zu benachbarten gesellschaftlichen Bereichen und mit Aufmerksamkeit für verschiedene Praktiken und Diskurse gezeigt werden kann. So gelang es dem Programm der Bergen Kunsthall unter seiner Leitung, durch Kooperationen und ein ambitioniertes Programm neue Publikumsgruppen zu erschließen. Die meistbesuchten Ausstellungen in der Geschichte der Institution wurden unter der Leitung von Axel Wieder gezeigt. Die dortige Ausstellung von Joar Nango wurde 2020 als beste Ausstellung des Jahres in Norwegen ausgezeichnet.

Katharina Grosse, Vorstandsvorsitzende des KUNST-WERKE BERLIN e. V.:

„Wir freuen uns sehr, dass wir Axel Wieder als zukünftigen Direktor der Berlin Biennale gewinnen konnten. Wieder verfügt nicht nur über ein breites berufliches Netzwerk, er ist bestens vertraut mit aktuellen Diskursen sowie den organisatorischen Abläufen, die für ein groß angelegtes, internationales Ausstellungsformat wie die Berlin Biennale relevant sind. Seine engagierte Herangehensweise an strategische Öffnungsprozesse von Kultureinrichtungen für neue Besucher*innengruppen und Partner*innen hat uns ebenso überzeugt wie sein umsichtiger, team- und zukunftsorientierter Führungsstil. Auf die gemeinsame Arbeit blicken wir mit Vorfreude. Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei der scheidenden Direktorin Gabriele Horn, die in ihrem über 20-jährigen Engagement die Berlin Biennale zu dem gemacht hat, was sie heute ist: eine der wichtigsten und herausragenden Biennalen weltweit.“

Katarzyna Wielga-Skolimowska, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes:

„In den zwanzig Jahren, in denen die Kulturstiftung des Bundes die Berlin Biennale bisher unterstützt hat, war Gabriele Horn die konstante Kraft. Unter ihrer Leitung entwickelte sich die Schau zu einem der wichtigsten internationalen Foren für zeitgenössische Kunst. Durch bewegte Zeiten führte Gabriele Horn die Berlin Biennale mit großem Geschick und Entschlossenheit. Dabei stellte sie die wechselnden kuratorischen Konzepte und die Künstler*innen immer in den Vordergrund. Nun endet eine Ära, und eine neue beginnt. Wir freuen uns auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Axel Wieder, der sowohl global vernetzt als auch lokal in Berlin verankert ist – beste Voraussetzungen, um die neue Phase mit viel Erfahrung und Gespür zu gestalten.“

Axel Wieder folgt auf Gabriele Horn, die die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst seit 2002 leitet und von 2004 bis 2016 zeitgleich Direktorin der KW Institute for Contemporary Art war. Horn, die insgesamt zehn Ausgaben der Berlin Biennale verantwortet hat, sorgte neben der lokalen wie internationalen Verankerung der Ausstellung für deren institutionelle Stabilität. Unter ihrer Leitung wurde die Berlin Biennale, deren erste Ausgabe 1998 zunächst eine Behauptung war, ab der vierten Edition zur künstlerisch-programmatischen Realität der Stadt und konnte finanziell gesichert alle zwei Jahre stattfinden. Horn professionalisierte die Institution, baute nachhaltige Strukturen auf und machte sie zukunftsfähig. Wichtige Freiräume, die die Berlin Biennale für ihre anspruchsvolle Arbeit benötigt, sowie ihr experimenteller Charakter, wurden gleichzeitig bewahrt. Jede Berlin Biennale hat sich mit ihrer jeweiligen Schwerpunktsetzung eine nicht nur lokale, sondern internationale Öffentlichkeit erarbeitet. Gabriele Horn geht zum 31. Juli 2024 in den Ruhestand.

Klaus Biesenbach, Gründungsdirektor der KW Institute for Contemporary Art und der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst:

„Ich gratuliere Gabriele Horn zu ihrer ungeheuren Leistung. Mit ihrer kunstnahen und entschlossenen Führung hat sie die Berlin Biennale als eine der weltweit innovativsten und anerkanntesten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst etabliert.“

Das Auswahlverfahren für die künftige Leitung der Berlin Biennale wurde organisiert durch den KUNST-WERKE BERLIN e. V., Trägerverein der KW Institute for Contemporary Art und der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. In einem offenen Bewerbungsverfahren hat sich Axel Wieder unter zahlreichen internationalen Bewerber*innen erfolgreich durchgesetzt.

Die Auswahlkommission zur Findung der neuen Direktion ist von Katharina Grosse (Vorstandsvorsitzende, KUNST-WERKE BERLIN e. V.) geleitet worden. Weitere stimmberechtigte Mitglieder der Kommission waren Krist Gruijthuijsen (Direktor, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, bis 30. Juni 2024) gemeinsam mit Emma Enderby (Direktorin, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, seit 15. Mai 2024) für den KUNST-WERKE BERLIN e. V., Christine Regus für die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Berlin, sowie Ekaterina Degot (Intendantin und Chefkuratorin, steirischer herbst, Graz), Matthias Mühling (Direktor, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München), Hoor Al Qasimi (Präsidentin und Direktorin, Sharjah Art Foundation, Schardscha) und Franciska Zólyom (Direktorin und Kuratorin, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig) als Vertreter*innen der internationalen Kunstszene. In beratender Funktion waren Katarzyna Wielga-Skolimowska (Künstlerische Direktorin, Kulturstiftung des Bundes, Halle an der Saale) und Katharina Kurz (Schatzmeisterin, KUNST-WERKE BERLIN e. V.) außerdem Teil der Kommission.

Jul. 2023

Zasha Colah, Foto: M. Ben Hamouda

Zasha Colah wird Kuratorin der 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

Die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst freut sich, die Kuratorin der 13. Berlin Biennale bekanntzugeben, und heißt Zasha Colah herzlich willkommen.

In ihren Ausstellungen und Texten erkundet die Kuratorin und Autorin Zasha Colah künstlerisches Schaffen unter den Bedingungen ständiger Repression. Ihr Prisma ist Lebenszugewandtheit bei gleichzeitiger Gewaltherrschaft, so erforscht sie in Regionen permanenter Unterdrückung die unterschiedlichsten kulturellen Ausdrucksformen des zivilen Ungehorsams, darunter auch Lachen und Humor als Momente der Befreiung. Zasha Colahs Werk untersucht die kulturelle Vielfalt widerspenstiger Praxen, den Aufbau subtiler Infrastrukturen für Handlungen und den expressiven Widerstand gegen Militarisierung und Extraktivismus. Dabei interessiert sie vor allem der Moment, an dem sich diese Praktiken kollektivieren.

Colah wuchs in Lusaka, ZM, und Mumbai, IN, auf, wo sie bis 2014 lebte und arbeitete. Von 2014 bis 2017 pendelte sie zwischen Berlin, DE, und Mumbai. Seit sechs Jahren lebt sie in Turin, IT. Sie ist Mitbegründerin der Clark House Initiative (mit Yogesh Barve, Sachin Bonde, Poonam Jain, Prabhakar Pachpute, Amol K Patil, Rupali Patil, Nikhil Raunak und Sumesh Sharma; Mumbai; 2010–2022) – ein Zusammenschluss von Künstler*innen und Kurator*innen, die sich mit Vorstellungen von Freiheit beschäftigen. Zuvor war sie Kuratorin für moderne indische Kunst am JNAF/CSMVS Museum und Programmkuratorin an der National Gallery of Modern Art, beides in Mumbai. Sie kuratierte body luggage, steirischer herbst (Graz, AT; 2016), war Ko-Kuratorin der 3. Pune Biennale Habit-co-Habit. Artistic Simulations of Some Everyday Spaces in Indien (mit Luca Cerizza, 2017) und Teil des kuratorischen Teams der 2. Yinchuan Biennale Starting from the Desert. Ecologies on the Edge in China (Kurator: Marco Scotini, 2018). Ihre Doktorarbeit befasste sich mit dem Themenfeld Illegalität und Meta-Ausstellungspraxen in Indo-Myanmar seit den 1980er-Jahren (Sapienza – Università di Roma, IT; 2020). Als Mitglied von Archive, einer dezentralen Plattform für kollaborative Praxis (Berlin; Dakar, SN; Mailand, IT; seit 2020), ko-kuratiert sie Ausstellungen, Studientage und das Programm Choreopoethics über Massen in Bewegung. Colah ist Dozentin für kuratorische Studien an der Nuova Accademia di Belle Arti in Mailand (seit 2018) und gehört zum Redaktionsbeirat von GeoArchivi (Leitung: Marco Scotini/NABA, Verlag: Meltemi, Mailand, seit 2021), einer Buchreihe über rebellische Archive. Sie ist künstlerische Leiterin des Kunstvereins Ar/Ge Kunst (mit Francesca Verga; Bozen, IT; seit 2023), wo sie ein Programm mitentwickelt, das vor dem Hintergrund künstlerischer Fragestellungen Künstler*innen und Praktiker*innen in wechselnden Gruppen zusammenbringt. Darüber hinaus ist sie Vorstandsmitglied des Institute of Contemporary Art Indian Ocean (Port Louis, MU).

Die Direktorin Gabriele Horn und das Team der Berlin Biennale heißen Zasha Colah herzlich willkommen.

Der internationalen Auswahlkommission für die Kurator*innenschaft der kommenden Berlin Biennale gehörten an: Sebastian Cichocki (Chefkurator, Museum of Modern Art in Warsaw; Warschau, PL), Elena Filipovic (Direktorin/Kuratorin, Kunsthalle Basel, CH), Krist Gruijthuijsen (Direktor, KW Institute for Contemporary Art, Berlin), Dr. Omar Kholeif (leitender Kurator und Direktor, Sammlungen Sharjah Art Foundation, AE, und Gründungsdirektor, artPost21, UK), Manuela Moscoso (Inaugural Executive Director und Chefkuratorin, CARA, New York, US), Olaf Nicolai (Künstler, Berlin) und Ugochukwu-Smooth C. Nzewi (The Steven and Lisa Tananbaum Curator, Abteilung für Malerei und Skulptur, Museum of Modern Art, New York).

Abweichend von ihrem bisherigen Rhythmus findet die 13. Berlin Biennale im Jahr 2025 statt. Die genaue Laufzeit wird Ende 2024 bekanntgegeben. Künftige Ausgaben werden dann jeweils in ungeraden Jahren ausgerichtet.

Okt. 2021

Erscheinungsbild, 12. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, 11.6.–18.9.2022, Martin Wecke Design Code Lab & MBI Graphic & Type Design Fabian Maier-Bode

Laufzeit und Erscheinungsbild der 12. Berlin Biennale

Die 12. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst findet vom 11. Juni bis 18. September 2022 an mehreren Orten in Berlin statt und wird von Kader Attia kuratiert. Die visuelle Identität wurde von Martin Wecke und Fabian Maier-Bode entwickelt.

Zur Website der 12. Berlin Biennale

Sept. 2021

Publikation: KW, a history

„Still war es in der Auguststraße und ganz Berlin-Mitte. In diesem Teil einer ehemaligen Metropole, dessen Gebäude nach dem großen Krieg mit zerschossenen Fassaden seit über 40 Jahren dem Verfall preisgegeben worden waren. Der Westen hatte sich noch immer nicht Richtung Osten bewegt, zu marode, zu dreckig, zu dunkel, kaum Infrastruktur, kein Telefon, prädigital, ungeklärte Eigentumsfragen, in der Luft der beißende Geruch von Braunkohle. Von den Anwohnern waren nur wenige geblieben. Viele waren aus dem ohnehin auch vor dem Mauerfall nur dünn besiedelten, ruinösen Stadtteil Hals über Kopf in den Westen gezogen. Ihre ganze Habe hatten sie oft zurückgelassen. An einem sonnigen Nachmittag im Frühling standen wir zum ersten Mal zu fünft im Hof der ehemaligen Margarinefabrik, zuletzt VEB Elektromontage. 2400 Quadratmeter Fläche, ruinös, kontaminiert, denkmalgeschützt und volkseigen. Wir sagten zu.”

Alexandra Binswanger in: KW, a History

Der KUNST-WERKE BERLIN e. V., Trägerverein der KW Institute for Contemporary Art und der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, feiert 2021 sein 30-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr erscheint erstmalig eine umfassende Publikation zur Geschichte des KUNST-WERKE BERLIN e. V. als Ergebnis der Forschungsarbeit von VW Fellow Jenny Dirksen. Die Publikation liefert Einblicke in das umfangreiche Archiv der KW und der Berlin Biennale und erzählt auf 496 Seiten eine vielstimmige Institutionsgeschichte – mit Essays von Klaus Biesenbach, Jenny Dirksen, Susanne von Falkenhausen und Jan Verwoert sowie einer ausführlichen Chronik mit Kurztexten von Eva Scharrer, einer Ausstellungsliste, Fotografien, Einladungskarten, Plakaten, Presseresonanzen sowie Erinnerungen von Zeitzeug*innen und Wegbegleiter*innen aus drei Jahrzehnten.

Herausgegeben von Klaus Biesenbach, Jenny Dirksen, Krist Gruijthuijsen, Gabriele Horn / KW Institute for Contemporary Art
20 × 27 cm, 496 Seiten, zahlreiche Farb- und s/w-Abbildungen, Softcover, Schutzumschlag
ISBN 978-3-95476-371-9
September 2021

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März 2021

Kader Attia, Foto: F. Anthea Schaap

Kader Attia wird Kurator der 12. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

Die Berlin Biennale freut sich, die Vorbereitungen ihrer kommenden 12. Ausgabe mit der Bekanntgabe der Kurator*innenschaft zu beginnen. Die 12. Berlin Biennale findet 2022 statt.

Kader Attia beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis seit mehr als zwei Jahrzehnten mit dem Begriff des „Repair“. Er untersucht damit die Dialektik zwischen Zerstörung und Reparatur. Hierbei wird Reparatur als eine Möglichkeit kulturellen Widerstands sowie als Mittel für eine Gesellschaft oder ein Subjekt zur Wiederaneignung ihrer Geschichte und Identität verstanden. Aufgewachsen in Frankreich und Algerien, studierte Kader Attia Philosophie und Kunst in Paris und Barcelona. Heute lebt und arbeitet er in Berlin und Paris. 2016 gründete er im 10. Arrondissement von Paris La Colonie als Raum für den Austausch von Ideen und für Diskussionen mit dem Fokus auf die Dekolonialisierung – nicht nur von Menschen, sondern auch von Wissen, Geisteshaltungen und Praktiken. Aufgrund der Covid-19-Pandemie musste La Colonie im März 2020 für das Publikum schließen. Im Juli 2021 findet im Haus der Kulturen der Welt in Berlin der vierte Teil einer von Kader Attia, Ana Teixeira Pinto und Giovanna Zapperi initiierten Konferenzreihe mit dem Titel The White West statt.

Die Direktorin Gabriele Horn und das Team der Berlin Biennale heißen Kader Attia herzlich willkommen.

Der internationalen Auswahlkommission für die Kurator*innenschaft der kommenden Berlin Biennale gehörten an: Yael Bartana (Künstlerin, Amsterdam, NL, und Berlin, DE), Beatrice von Bismarck (Professorin für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft an der Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Fine Arts, Leipzig, DE), Anita Dube (Künstlerin und freie Kuratorin, Greater Noida, IN), Krist Gruijthuijsen (Direktor der KW Institute for Contemporary Art, Berlin), Sohrab Mohebbi (Kathe and Jim Patrinos Curator der 58. Carnegie International, Pittsburgh, US), Gabi Ngcobo (Künstlerin, Vermittlerin und freie Kuratorin, Johannesburg, ZA) und Gabriela Rangel (Schriftstellerin und Direktorin der Fundación Malba – Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires, AR).